Samstag, 27. Oktober 2012

Es fährt ein Zug nach Nirgendwo

Mir fällt gerade auf, dass ich den Weltuntergang am 21.12.2012 im Zug verbringen werde. Dabei werde ich dann "Es fährt ein Zug nach Nirgendwo" hören.
Und hoffentlich dem Ende in einem wohltemperierten Abteil ohne Verspätung begegnen.


Auf die Liebe!

Kosmetik-Regal im Schanzen-Budni.
Neben mir zwei junge Türkinnen. Die eine erzählt der anderen von der desaströsen Ehe ihres Cousins.
Andere: "Zwangshochzeit?"
Eine: "Ne, hat er sich selbst ausgesucht"
Andere: "Ja, is' auch oft scheisse!"

In diesem Sinne: auf die Romantik und die Liebe!

Donnerstag, 18. Oktober 2012

Muße - da geht sie

Die Zeit der Muße ist vorbei.
Was habe ich mir nicht alles vorgenommen:
-Nähprojekte
-Helloween-Deko die sich nicht nur auf orange Kerzen beschränkt
-vom Weihnachtsklimbim mal ganz abgesehen
-alle Kartons vom Dachboden holen und auspacken/aussortieren
-Herbstputz
-Kaffeekränzchen mit den Damen
-tausend Bücher lesen
-schlafen bis der Rücken weh tut
-zum Back- und Kochprofi mutieren
-eine Hamburg-Foto-Serie konzipieren
-Experte im HartzIV TV werden
Ja Pustekuchen - nix davon.
Ab Ende des Monats ist Schluss mit dem Lustig, welches noch gar nicht richtig angefangen hat.
Die letzte Woche des Müßiggangs artet in Stress aus. Nur damit ihr's schon wisst: vom 22.10. bis 28.10. bin ich nicht zu erreichen, weil: siehe oben!

Freitag, 12. Oktober 2012

Heldin der Woche - Rächerin der Erben

Das Highlight der Woche: das Bußgeldverfahren von Borkum ist eingestellt, der Punkt in Flensburg wird gestrichen.
Ursache dessen: die Rächerin der Erben, Schützerin von Söhnen und Schwiegerkindern, kurzum - Jan's Mutter!
Was genau sich im Büro des Borkumer Bürgermeisters zugetragen hat, wir werden es nie erfahren. Nur zu gerne würden wir an dieser Stelle ein Video der Szenerie präsentieren.
Unsere absolute Heldin der Woche und überhaupt ist jedenfalls Eltje A., die in mir die Überlegung weckt, sie als Geheimwaffe für die Arbeitssuche einzusetzen. Wer weiß, welcher Traumarbeitgeber sich so überzeugen lässt, mich mit mindestens 60 Urlaubstagen und einem 6-stelligen Jahresgehalt einzustellen?
Auf einen Versuch käme es an, hoffentlich wird sie nicht vorher von einem Inkasso-Unternehmen oder einer Versicherung abgeworben!

Dienstag, 9. Oktober 2012

Geht's noch?

Zurück in Hamburg und die sonnige Laune passt sich mehr und mehr dem Wetter an.
Als Willkommensgeschenk haben wir eine Mietpreiserhöhung und einen Punkt in Flensburg wegen Fahrens auf Borkum erhalten.
Des Weiteren wünscht sich mein neuer Freund aus der Anstalt, der mich gönnerhaft als "Kundin" bezeichnet, dass ich zukünftigen Arbeitgebern ein 6-wöchiges Probepraktikum anbiete, natürlich unbezahlt.
Da frage ich mich doch: geht's noch? Hallo? Sind die Zeichen wirklich anders zu deuten?
Ich schnick-schnack-schnucke jetzt mit mir, welche der wenigen Möglichkeiten zu viel Geld zu kommen, um die Reise fortzusetzen, am erfolgsversprechendsten ist:
-die Herrschaft über den Kiez zu übernehmen (einziges Druckmittel wäre jedoch meine Glitzer-Erdbeer-Fliegenklatsche)
-oder Werbegott für die Al-Qaida zu werden (die scheinen da ja zumindest in der Zielgruppe U15 ein Defizit zu haben)

Fragen über Fragen. Antworten gerne an mich.


Freitag, 5. Oktober 2012

Die Klassenfahrt - VORBEI

Ich weiß nicht wie, aber irgendwie ist es geschafft: die Klassenfahrt ist rum, keine nennenswerten Opfer sind zu beklagen.

Mehr oder weniger erfolgreich habe ich:
-ein Zusammentreffen mit der Klasse und einem F-Promi ("KREISCH-kicher kicher-KREISCH -oooh- Korb!")
-die Berliner Unterwelten samt Spreefahrt ("LAAAANGWEILIG - so LAAAAANGWEILIG")
-die Reichstagskuppel - Dank höhenkrankem Kind im Sauseschritt (wer braucht schon einen Audioguide, wenn er die Kuppel hochrennen kann "oh- is' aber doch ganz schön hoch Frau Walter" "Egal, lauf weiter")
-das Technikmuseum (von dem meine Schwester und ich begeistert sind; die Kinder haben derweil mucksmäuschen still vor einem wirklich langweiligen Luftfahrtfilm gesessen und sich mit ihren Handys beschäftigt - so hatten wir wenigstens unsere Ruhe und mussten niemanden vorzeitig aus dem Smaland auslösen)
-und die Kinderdisco samt Lehrer-Lounge (wobei der wirklich schlimme Teil der Veranstaltung die Lehrer-Lounge gewesen ist)
hinter mich gebracht.

In nur viereinhalb Tagen konnte ich mich wieder in die längst verdrängte Dramatik der Pubertät zurück versetzen. Aufregende Zeit - zum Glück lange vorbei!

Zum Abschied wurde ich dann noch von allen einzeln gedrückt. Kurzer Moment des Schwermuts, alle Aufregungen vergessen.
Ach, die lieben Kleinen!
Oder wie meine Schwester die Woche zusammenfasst: Das Wetter war gut!

Mittwoch, 3. Oktober 2012

Die Klassenfahrt III

Jonas: "Wenn ich später arbeite, flieg ich mit Al-Qaida Airlines. Die fliegen einen direkt ins Büro"

Ich: "Kann ich nicht drüber lachen"

Jonas: "Versteh ich nicht. Sonst lachen immer alle"

Ich: "Dann erzähl den mal Ben. Mal sehen, ob der lacht"

Der gleiche Witz nochmal - Stille!

Jonas: "Der hat den nicht verstanden"

Ich: "Der findet den nur nicht lustig"

Jonas: "Verstehst Du Ben? Al-Qaida Airlines - ha ha!"

Ben: " Die Al-Qaida Werbung kenn ich nicht"


Lerneffekt des Tages: keiner

Dienstag, 2. Oktober 2012

Die Klassenfahrt II

Das erste Kind liegt (vermutlich schlafentzugsbedingt) bereits da nieder. Ich darf aufpassen und dementsprechend den Vormittag im Hostel verbringen.
Was in erster Linie bedeutet: RUHE
Das Kommunikationsbedürfnis von Neuntklässlern ist unvorstellbar! Sollte ich auch nur halb soviel in dem Alter geredet haben, wundert es mich, dass ich in der Schule immer erst nach einer Woche umgesetzt wurde.
Die einzigen Momente, in denen nicht geredet wird, sind die, wenn Fotos von sich selber gemacht werden (die Mädchen) oder Süßstoffwasser getrunken wird (die Jungen). Beides sind leider nur Aktionen von Sekunden.
Die meist genannten Worte untereinander sind "Facebook", "liken" und "adden". Der meist genannte Satz zu meiner Schwester und mir ist "Ich war das nicht. Der/die hat..."
Aber sie überraschen auch mit Sätzen wie: "Sie sind viel netter als ihre Schwester. Sie sagen immer Danke, wenn wir mal ruhig sind"

Lerneffekt des Vormittags: Zwischen all dem Kappes, der aus ihnen heraus blubbert, sind sie echt witzig!

Die Klassenfahrt I

Ich habe mich von meiner Schwester in einem Anflug übermäßiger Erholung dazu überreden lassen, sie auf die Klassenfahrt ihrer Neunten zu begleiten.
Allerliebst waren sie, die lieben Kleinen, als ich sie das erste Mal in ihrer Klasse vorgestellt bekam.
Allerliebst auch noch auf der Hinfahrt, die ich zugegebener Maßen separat von der Klasse via Zug hinter mich gebracht habe. Sogar Pralinenschächtelchen haben wir von manchen Eltern als Nervennahrung bekommen.
Und ich denk noch: Pah - Nervennahrung - kinderfreizeit- und berufsberatungserprobt wie ich bin!
In der Gedankstätte Hohenschönhausen hätte ich dann jedoch sämtliche Packungen und noch fünf dazu gut gebrauchen können. In zwei Gruppen aufgeteilt, sah ich mich allein - schwupps - von purer Pubertät auf 28 Beinen umgeben. Auch die Trostversuche unseres Führers ("na, immerhin sind sie in keinster Weise bösartig") konnten mein Nervenkostüm nicht wieder stabilisieren. Immerhin haben wir die Führung ohne Verletzte überstanden und durften uns nachher noch anhören, wie toll sich die Strebergruppe meiner Schwester verhalten hat. Na schönen Dank auch!
Der erste Tag ist rum, es bleibt zu hoffen, dass sich im Laufe der Woche bei den Kindern derart viel Schlaflosigkeit ansammelt, dass sie wieder zu den lieben Kleinen mutieren, die ich kennengelernt habe.

Lerneffekt des Tages: Auf Kinder-Facebook ist millionenmal mehr los, als auf dem alte Leute-Facebook, dem ich zum Glück angehöre

Montag, 1. Oktober 2012

Sonntags-Blues

Nach 6 Monaten des Reisens hat uns der Alltag innerhalb nur eines Wochenendes wieder platt gemacht. Unendlich weit entfernt - die Erinnerungen an Sommer, Sonne, Strand und Wohnmobil-Leben. Waren wir tatsächlich unterwegs? Uns kommt es nicht so vor. Kein Sonntagsblues ist so groß, wie der nach einer langen Reise.
Die Wohnung ist größtenteils schon wieder eingeräumt und leider schon jetzt nicht mehr so blitzeblank wie am Freitagvormittag bei der Übergabe. Bedauerlicher Weise lässt sich Wohnungsdreck auch nicht ganz so flott beseitigen wie Wohnmobildreck. Warten wir also noch ein bisschen, bis sich die Beseitigung auch wirklich lohnt.
An die Weitläufigkeit in den eigenen vier Wänden müssen wir uns jedoch noch ein bisschen gewöhnen. Einfach vor sich hin nuscheln und der andere reagiert ist jetzt nicht mehr. Vielmehr müssen unsere neuen Nachbarn unter uns denken, dass wir sie nicht mehr alle haben, da wir ständig den Namen des anderen rufend suchend durch die Zimmer schreien. Aber da werden die sich auch noch dran gewöhnen.