Ich habe mich von meiner Schwester in einem Anflug übermäßiger Erholung dazu überreden lassen, sie auf die Klassenfahrt ihrer Neunten zu begleiten.
Allerliebst waren sie, die lieben Kleinen, als ich sie das erste Mal in ihrer Klasse vorgestellt bekam.
Allerliebst auch noch auf der Hinfahrt, die ich zugegebener Maßen separat von der Klasse via Zug hinter mich gebracht habe. Sogar Pralinenschächtelchen haben wir von manchen Eltern als Nervennahrung bekommen.
Und ich denk noch: Pah - Nervennahrung - kinderfreizeit- und berufsberatungserprobt wie ich bin!
In der Gedankstätte Hohenschönhausen hätte ich dann jedoch sämtliche Packungen und noch fünf dazu gut gebrauchen können. In zwei Gruppen aufgeteilt, sah ich mich allein - schwupps - von purer Pubertät auf 28 Beinen umgeben. Auch die Trostversuche unseres Führers ("na, immerhin sind sie in keinster Weise bösartig") konnten mein Nervenkostüm nicht wieder stabilisieren. Immerhin haben wir die Führung ohne Verletzte überstanden und durften uns nachher noch anhören, wie toll sich die Strebergruppe meiner Schwester verhalten hat. Na schönen Dank auch!
Der erste Tag ist rum, es bleibt zu hoffen, dass sich im Laufe der Woche bei den Kindern derart viel Schlaflosigkeit ansammelt, dass sie wieder zu den lieben Kleinen mutieren, die ich kennengelernt habe.
Lerneffekt des Tages: Auf Kinder-Facebook ist millionenmal mehr los, als auf dem alte Leute-Facebook, dem ich zum Glück angehöre