Donnerstag, 7. Februar 2013

Drama in X Akten

Beginn des Dramas:
Donnerstag, 24.01.13 - mit Erhalt des Schreibens unseres Stromanbieters und der Bitte, unseren Zählerstand im Zeitraum vom 30.01.bis 02.02.13 online mitzuteilen.
So weit, so gut, so einfach - wäre der Zähler nicht an einem geheimen Ort, den nur der Hauswart kennt.

Freitag, 25.01.13
Erster Versuch der telefonischen Kontaktaufnahme mit dem Hauswart.
Die Telefonzeiten unseres Hauswartes sind an 4 Tagen die Woche von 10 bis 10:30 - böse ist, wer böses denkt - denke ich da noch zumindest. Hinterlasse eine Nachricht nach vier erfolglosen Versuchen innerhalb des angegebenen Zeitraums auf seinem Anrufbeantworter mit der Bitte um Rückruf.

Montag, 28.01.13
Nächster Versuch der telefonischen Kontaktaufnahme.
Erneut letzter Ausweg: Anrufbeantworter. Nachricht mit Bitte um Rückruf.

Dienstag, 29.01.13
Bislang kein Rückruf erfolgt.
Härtere Geschütze werden aufgefahren und ich rufe den Hauswartvertreter an. Der geht sogar ans Telefon.
Hauswartervertreter: "Mohoin"
Ich äußere den Wunsch, doch bitte am Ende der Woche unseren aktuellen Zählerstand zu erhalten.
Hauswartverterteter: "Jo, das mach ich nicht. Das macht der Herr B."
Ich: "Den versuche ich seit Tagen anzurufen und hab ihn auch schon um Rückruf gebeten. Der ist anscheinend nicht da"
Hauswartvertreter: "Klar ist der da. Der sitzt hier neben mir. Ich seh den doch. Rufen Sie den doch nochmal an"
Tut Tut Tut
Mit Puls auf 180 befürchte ich, mein Anliegen nun nicht mehr ganz so freundlich hervor bringen zu können und beauftrage nun den besten Freund/Partner/Mitbewohner mit dieser Mission.
Dieser meldet sich nach 10 Minuten wieder.
"Ach, der Herr B. war total nett und legt uns den Zettel heute noch in den Briefkasten"
Nun denn, das wäre zwar einen Tag zu früh, aber man nimmt, was man kriegt, also denn.

Mittwoch, 30.01.13
Weder Zettel im Briefkasten, noch Sprechzeiten des Hauswarts - denn, Mittwochs ist er nie da.

Donnerstag, 31.01.13
Der beste Freund/Partner/Mitbewohner wird erneut auf den Hauswart angesetzt.
"Dem Herrn B. tut's leid, er hatte sich nächsten Dienstag notiert. Aber er schmeißt uns den Zettel nun morgen ein"
Na Gott sei Dank, denn die Frist ist bereits halb vorbei

Freitag, 01.02.13
Zettelchen im Briefkasten vom Hauswart mit der Mitteilung: Zählernummer unbekannt - WOCHENENDE

Montag, 04.02.13
Frist ist seit zwei Tagen vorbei.
Das gleiche Spiel wie Donnerstag. Der beste Freund/Partner/Mitbewohner spricht noch mal mit dem Hauswart, der sich schon gewundert hatte, warum wir den Stand einer alten Zählernummer wollten, die vor einem Jahr erneuert wurde. Ach so. Das Ganze muss am geheimen Ort des Zählers statt gefunden haben. Wie dem auch sei, der Zettel soll am nächsten Tag mit der korrekten Zählernummer und Zählerstand im Briefkasten sein.

Dienstag, 05.02.13
Natürlich kein Zettel im Briefkasten. Dafür wurde ein neuer Schaukasten mit Sprechzeiten des Hauswarts angebracht.
Empörte Mail an Hausverwaltung, bettelnde Mail an Stromversorger.

Mittwoch, 06.02.13
Ausdruck meiner Mail an die Hausverwaltung im Briefkasten mit dem Hinweis, die Zählernummer sei unbekannt. Nur habe ich in der Mail gar keine Zählernummer angegeben. Upsi.
Dahinter dann, nicht mehr erwartet, auf einem winzigen Zettelchen: unser Zählerstand!
Direkt bei Stromversorger eingeloggt und - Fehler im System des Stromversorgers.

Donnerstag, 07.02.13
Immer noch Fehler im System - Anruf bei der Kundenhotline.
Am anderen Ende versucht die elektronische Stimme mit Hamburger Schnack auf Sympathiefang zu gehen. Nachdem ich dreimal laut rufend und langsam meine Kundennummer wiederholt habe muss ich mir vom elektronischen Jan Fedder Verschnitt anhören:
"Oh - da ist mir etwas durch den Tüddel geraten. Rufen Sie später nochmal an"
Bettelmail an Stromversorger in böse Mail umgewandelt - schwupps, da ist der Systemfehler behoben.
Mit dem Hinweis, dass nun auch bei aller Kulanz die Frist zum Eintragen des Zählerstandes abgelaufen ist.

Zählerstand regelwidrig per Kontaktformular verschickt, resigniert und autarke Stromversorgung in Erwägung gezogen.

Da Solar in Hamburg nicht Frage kommt, bleibt wohl nur noch der Hamster.





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