Freitag, 21. Dezember 2012

Chronik des Weltuntergangs

7:30 - Wecker klingelt als wäre es ein ganz normaler Morgen. Ich fühle mich allerdings, als wäre die Welt schon gestern untergegangen

8:00-8:30 - Pipi-Spuren des Gasthundes beseitigt, sehe dem Weltuntergang dementsprechend frühstückslos entgegen und hoffe auf ein frühes Ende

09:15 - Ankunft im Büro. Warte auf den Untergang - nix passiert. Also doch arbeiten. Im Gegensatz zur Welt scheinen diverse Datenbanken jedoch schon untergegangen zu sein

14:00 - Aufbruch in den verfrühten Feierabend

14:30 - Ankunft zu Hause. Allerdings nur ich, nicht der Haustürschlüssel. PANIK - erste Hitzewallung des Tages. Besuch mit Besucherschlüssel außerhäusig und nicht erreichbar. Gepäck nebst Geschenken und Fahrkarte hinter verschlossenen Türen - ich davor.

15:00 - Besuch doch erreicht - Rettung naht

15:30 - Ankunft in Wohnung, Hitzewallung hat sich in nahenden Kältetod verwandelt. Schlüssel liegt da, wo er hin gehört, wurde wohl im morgendlichen Durcheinander vergessen

16:00 - Schleppe gefühlt den gesamten Hausstand zur Bahn - zweite Hitzewallung des Tages, leider auch die letzte

16:50 - planmäßige Abfahrt des Zuges verschiebt sich, sehe frierend dem Untergang und der Bahn entgegen

17:05 - sitze im Zug nach Nirgendwo. Vermisse Hitzewallungen. Offensichtlich rechnet auch die Bahn mit einem baldigen Ende, so dass es sich nicht mehr lohnt, die Heizung einzuschalten. Wenn die Welt nicht bald untergeht, erliege ich vorher dem Tod durch Erfrieren

20:00 - Langsam schwinden die Erwartungen den Untergang betreffend, sowohl bei mir, als auch bei der Bahn. Die Heizung wird angeschaltet. Immerhin ist die Cola auch nach 3 Stunden Fahrt noch eisgekühlt, ebenso wie ich

20:21 - Duisburg steht noch

20:45 - Oberhausen auch

23:30 - Körpertemperatur nähert sich langsam wieder gesunden Graden. Habe den Untergang abgeschrieben, werde das Nicht-Ende verschlafen

Ich hätte mir als Untergang auch einen besseren Tag ausgesucht.


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